Kunstköder
Kunstköder werden dabei im Allgemeinen für das Angeln von Raubfischen verwendet. Da sich die kleinen Imitate oder Metallwunder im Wasser sehr wandelbar bewegen lassen, geben ihnen viele Angler den Vorzug gegenüber Naturködern.
Die Auswahl verschiedener Modelle und Varianten ist dabei riesig. Welcher Köder welchen Fisch am besten fängt, lässt unter den Petrijüngern beinahe Glaubenskriege ausbrechen. Die Wahl eines passenden Modells richtet sich sowohl nach dem gewünschten Fisch, genauso aber eben auch nach den Vorlieben des Anglers. Im Folgenden sollen die einzelnen Arten von Kunstködern ein wenig genauer beleuchtet werden.
Köder aus Gummi
Die Köder aus Gummi, meist Silikon, sind kleinen Fischen oder anderen Beutetieren, zum Beispiel Würmern, Krebsen oder auch Fröschen, nachempfunden. Sie werden auf einen Haken mit Bleikopf gezogen, der dann mit der Angelschnur verbunden wird. Durch unterschiedliche Designs erzeugen sie im Wasser verschiedenartige Bewegungen. Je nachdem, ob diese stark oder schwach ausfallen, werden diese Köder in "No Action Shads" (keine Aktion im Wasser), "Low Action Shads" (mittlere Aktion) und "Action Shads (hohe Aktion) unterteilt. Das Verhalten des Köders im Wasser wird außerdem durch den Führungsstil an der Rute wesentlich beeinflusst. Durch den Bleikopf, dessen Gewicht dem Gewässer angepasst werden muss, sinken sie dabei stets zu Boden, wo Raubfische wie der Zander oft stehen. Direkter Bodenkontakt sollte in hängerträchtigen Bereichen allerdings vermieden werden.
Blinker
Blinker gehören zu den ältesten modernen Kunstködern. Sie eignen sich gut für die Angelei auf Hechte, Barsche aber auch Meerforellen. Sie bestehen aus einem Metallblatt, dass im Wasser einen kranken Fisch imitiert. Die torkelnden Bewegungen des Köders verleiten Raubfische dann oft zum Biss. Die Größe der Köder sollte dabei immer dem Gewässer, dem Zielfisch und auch den Maßen der vorhandenen Beutefische angepasst werden.
Spinner
Spinner bestehen aus einem oder auch mehreren Metallteilen, die um die Köderachse rotieren. Es entsteht dabei ein optischer Reiz, zusätzlich werden aber auch feine Druckwellen erzeugt, die von Räubern über das Seitenlinienorgan wahrgenommen werden können. Spinner sind in vielen verschieden Farben, Dekors und Größen erhältlich und damit für viele Raubfische geeignet. Kleine Spinner werden zum Beispiel erfolgreich für das Fischen von Bachforellen eingesetzt, große Exemplare fangen Zander und auch Hechte. Als Haken sind meist Drillinge montiert.
Fliegen
Diese Köder imitieren, der Name verrät es schon, kleine Fliegen oder andere Insekten. Auf dem Markt ist eine Vielzahl verschiedener Modelle erhältlich, die sich in Material, Form und Farbe unterscheiden. Das Fliegenfischen wird traditionell für das Angeln auf Lachse und Forellen verwendet. Je nach Art des Köders kann zwischen Trockenfliegenfischen (auf der Wasseroberfläche), Nassfliegenfischen (unter der Wasseroberfläche) und Nymphenfischen (unter der Wasseroberfläche mit Larvenimitaten) unterschieden werden. Auch Fische wie der Wolfsbarsch konnten mit dieser Methode bereits überlistet werden. Für das Fliegenfischen werden besondere Ruten und spezielle Wurftechniken benötigt.
Wobbler
Wobbler ahmen, wie auch die Blinker, kranke Fische nach, die sich taumelnd durchs Wasser bewegen. Sie sind dabei allerdings weitaus aufwändiger gestaltet. Sie sind in ihrer Form und ihrem Dekor kleinen Fischen nachempfunden, oft in sehr hoher Detailtreue. Dies macht sie im Vergleich zu anderen Ködern oft teurer, sie gelten dafür aber auch als sehr fängig.
Pilker
Pilker sind schwere Kunstköder, meist aus Metall, die speziell für das Angeln im Meer entwickelt worden sind. Da hier durch den Wellengang starke Partialströmungen auftreten und sie außerdem weit ausgeworfen werden sollen, müssen sie ein hohes Gewicht haben. Für das Tiefseefischen werden Modelle mit Gewichten bis zu über einem Kilogramm verwendet. Auch die Pilker erinnern in der Absinkphase an torkelnde Fische.